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Freitag, 30. Januar 2015

Schwimmende Märkte, Lebensmittelhandwerk und befremdliche Symbolik

Nach Frühstück haben wir mit dem Boot einen schwimmenden Markt besucht. Am Bug der Händlerboote sind lange Bambusstangen befestigt, an deren Ende die zu verkaufende Ware weithin sichtbar befestigt wird.

So kann man sich bereits von Weitem orientieren und landet nicht versehentlich beim Rübenhändler, obwohl man Wassermelonen kaufen wollte.
Auf dem Wasser beobachteten wir regelrechte Teppiche aus Wasserhyazinthen, die als Tierfutter oder zur Düngung genutzt werden.
Die Schifffahrt scheinen sie nicht zu behindern. Die Schiffe pflügen unbeeindruckt durch sie hindurch.
In einem Schauwerkstatt wurde uns gezeigt, wie die Leute auf dem Land diverse Lebensmittel aus den heimischen Produkten herstellen, z.B. zu Waffeln gepresstes Popcorn aus Reiskörnern, Reispapier und Kaubonbons aus Reisteig oder Reisschnaps aus fermentierter Reismaische.


Die Kokosnuss dient nicht nur als Lebensmittel, sondern auch zur Gewinnung von Fasern und als Brennmaterial. Es wurde uns gezeigt, wie die äußere Hülle entfernt, die Frucht geöffnet und das Fruchtfleisch ausgeschält wird.
Erstaunt hat uns, wie viele katholische Kirchen es hier gibt.
Etwa 8% der Vietnamesen sind Katholiken. Ungefähr genau so viele Anhänger hat der Caodaismus. Diese Religionsgemeinschaft mischt Buddhismus, Konfuzianismus, Katholizismus und Daoismus miteinander. Entsprechend werden Buddha, Konfuzius, Jesus und Laozi gleichberechtigt nebeneinander dargestellt. Etwas befremdlich wirkt auf uns die Symbolik dieser Religion, die neben Kugel, Buch und Besen das Hakenkreuz enthält (allerdings spiegelverkehrt zum Hakenkreuz des Nationalsozialismus).

Momentan sitzen wir auf dem Flughafen in Saigon und warten auf unseren Flug nach Kambodscha.

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