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Dienstag, 6. Januar 2015

Ein halber Tag in Burma

Mit den Erlebnissen des heutigen Vormittages könnten wir schon wieder ein Buch füllen. Wir versuchen es mit einer Zusammenfassung.

Heho liegt im Shan-Staat. Das Shan-Volk gilt als sehr fleißig und ordentlich. Das sieht man sofort an den Häusern und Straßen. Am Straßenrand liegt kein Müll rum, alles wirkt sauber. Eigentlich gibt es kein einheitliches Shan-Volk, sondern es besteht aus 35 Volksgruppen mit jeweils eigener Sprache und Schrift. Die Straßen selbst sind wie immer sehr speziell und selten geteert. Wir haben auf der Fahrt zu einem Höhlentempel die neu gebaute Schnellstraße genommen. Sie entspricht in etwa dem Zustand unserer Straße zwischen Schraden und Plessa, der Asphalt ist aber nur so breit wie auf dem Dammweg.
Dafür wird Maut verlangt. Hier ein Foto der Mautstelle:

Der Straßenbau ist hier (wie so vieles) ziemlich speziell. Wanderarbeiter und oft auch Frauen bereiten das Schotterbett vor. Es gibt drei große Haufen mit verschieden großen Schottersteinen. Die Arbeiter verlegen die Steine einzeln mit der Hand. Die Großen nach unten und die kleinen als Puzzelsteine dazwischen. In alten Ölfässern wird der Teer in der Nähe erhitzt und zur Baustelle transportiert.
Durch zwei Löcher im oberen Teil des Fasses wird eine Bambusstange geschoben, so dass zwei Personen das Fass tragen können. Das Fass wird auf dem Schotterbett ausgeschüttet und Frauen sanden die Oberfläche mit Feinsplitt ab.
Danach wird mit einer alten Dieselwalze aus Kolonialzeiten abgewalzt und fertig ist die Straße. Die Arbeiter schlafen im Freien zwischen den Schotterhaufen, bis die Baustelle fertig ist.
Auf dem Weg zur Höhle haben wir einen Viehmarkt ...
...und in einem Dorf eine Novizen-Prozession gesehen.
Die kleinen Jungs gehen für einige Tage ins Kloster. Das wird groß gefeiert, ähnlich unserer Konfirmation oder Jugendweihe. Die betreffenden Familien haben Festzelte aufgebaut und an langen Bambusstangen Lautsprecher befestigt, über die das ganze Dorf mit Musik beschallt wird.

Die Tempelhöhle ist ca. 200 Mio. Jahre alt, die mehr als 10.000 goldenen Buddhas sind allerdings etwas jünger. Die meisten stammen aus dem 12. oder 13. Jahrhundert.
Wir haben bereits nach 10 Tagen so viele Tempel, Pagoden und Buddhas gesehen, das es für ein ganzes Leben reicht. Schätze, es kommen im Verlauf der Reise mindestens noch mal so viele dazu. Nach dem Höhlenbesuch haben wir einen kleinen Familienbetrieb zur traditionellen Herstellung von Schirmen und Papier besichtigt.

Der Inle-See liegt auf 900m Höhe. Deshalb ist es hier etwas kühler. Tagsüber nur 28°C. Auf unserer Bootsfahrt zum Hotel haben wir schon ein paar Eindrücke von den Stelzenhäusern und den schwimmenden Beeten bekommen.
 

Das Hotel ist fantastisch. Wir haben ein großes Haus für uns.
 
Es gibt Jacuzzi-Becken, die über einen Wasserfall aus heißen Quellen gespeist werden.
Der einzige Nachteil dieses Hotels ist ein extrem langsames Internet. Das macht das Schreiben des Blogs zu einer stundenlangen Geduldsprobe.

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