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Montag, 5. Januar 2015

Audienz beim Abt

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Garten des Hotels...
...haben wir uns anschließend zur Abwechslung ein Pagode angeschaut ;).

Die komplett vergoldete Shwezigon-Pagode von Nyaung U ist eines der bedeutendsten Heiligtümer Myanmars und gleichzusetzen mit der Shwedagon-Pagode in Yangon. Hier haben wir unsere bereits in Thailand erworbenen Kenntnisse zu den verschiedenen Darstellungen Buddhas und deren Bedeutung vertieft und erweitert.
Vor dem Besuch der Pagode hat sich Steffi einen traditionellen Sonnenschutz aus Thanaka-Rinde auftragen lassen. Die meisten Frauen hier tragen diese Paste zur Kühlung und zum Schutz der Haut.
 
Höhepunkt des Tages war eine persönliche Audienz beim Abt eines Klosters. Dort durften wir bei der Essenspende-Zeremonie dabei sein und mitmachen. Die Mönche dürfen nicht selbst kochen, sondern leben von Spenden der Bevölkerung. Deshalb ziehen sie am frühen Morgen durch die Straßen und sammeln Essen oder Geld ein. Das Geld kommt von Familien, die keine Zeit haben, morgens zu kochen, weil sie z.B. bereits auf Arbeit sind oder die Kinder in der Schule bringen (Grundschule beginnt z.B. 6 Uhr morgens). Dieses Geld wird wiederum zum Einkauf von Essen verwendet. Das gesammelte oder gekaufte Essen wird bis spätestens 12 Uhr mittags verzehrt. Nach 12 dürfen Mönche nichts mehr essen. Dieses Mittagessen verläuft nach bestimmten Regeln. Wir durften am Tisch des Abtes Platz nehmen und dieser erklärte uns einige generelle Dinge zum Buddhismus und zur Lebensweise der Buddhisten.
Gemeinsam wurde schließlich der Tisch mit den Speisen angehoben (zu Buddha gehoben), der Abt sprach Gebete und dann konnte der Tisch wieder auf die Erde (zu uns Menschen zurück) gesetzt werden. Wir verließen den Tisch und die Mönche haben gemeinsam gegessen. Anschließend durften wir die übrigen Speisen an einem zweiten Tisch selbst essen. Dazu wurde Tee serviert. Natürlich alles am Boden sitzend, die Fußsohlen von Buddha abgewandt. Zum Abschied haben wir dem Abt eine Spende überreicht. Dabei haben wir uns fünfmal vor ihm verneigt, darauf achtend, dass Füße, Knie, Ellenbogen, Handflächen und Stirn gleichzeitig den Boden berühren. Er hat dabei Gebete gesprochen. Für den Abt waren wir die ersten ausländischen Gäste und auch für Moe Moe war es etwas Besonderes. Für uns sowieso.
 
Nach dem Besuch des Klosters waren wir zuversichtlich gestimmt und haben ein Boot bestiegen, um eine kleine Fahrt auf dem mächtigen Ayeyarwady (Dreiköpfiger Elefantenfluss) zu unternehmen. Der Fluss ist die Lebensader des Landes. Er durchquert es auf über 2.000 km Länge von Nord nach Süd und mündet in einem breiten, über 50.000 km² großen Delta in die Andamanensee. Da gerade Tockenzeit ist, ragen überall große Sandbänke heraus.


 
 
Morgen früh geht es weiter nach Heho an den Inle-See.

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