...haben wir uns anschließend zur Abwechslung ein Pagode angeschaut ;).
Die komplett vergoldete Shwezigon-Pagode von Nyaung U ist eines der bedeutendsten Heiligtümer Myanmars und gleichzusetzen mit der Shwedagon-Pagode in Yangon. Hier haben wir unsere bereits in Thailand erworbenen Kenntnisse zu den verschiedenen Darstellungen Buddhas und deren Bedeutung vertieft und erweitert.
Vor dem Besuch der
Pagode hat sich Steffi einen traditionellen Sonnenschutz aus Thanaka-Rinde
auftragen lassen. Die meisten Frauen hier tragen diese Paste zur Kühlung und
zum Schutz der Haut.
Höhepunkt des Tages
war eine persönliche Audienz beim Abt eines Klosters. Dort durften wir bei der
Essenspende-Zeremonie dabei sein und mitmachen. Die Mönche dürfen nicht selbst
kochen, sondern leben von Spenden der Bevölkerung. Deshalb ziehen sie am frühen
Morgen durch die Straßen und sammeln Essen oder Geld ein. Das Geld kommt von
Familien, die keine Zeit haben, morgens zu kochen, weil sie z.B. bereits auf
Arbeit sind oder die Kinder in der Schule bringen (Grundschule beginnt z.B. 6
Uhr morgens). Dieses Geld wird wiederum zum Einkauf von Essen verwendet. Das
gesammelte oder gekaufte Essen wird bis spätestens 12 Uhr mittags verzehrt.
Nach 12 dürfen Mönche nichts mehr essen. Dieses Mittagessen verläuft nach
bestimmten Regeln. Wir durften am Tisch des Abtes Platz nehmen und dieser
erklärte uns einige generelle Dinge zum Buddhismus und zur Lebensweise der
Buddhisten.
Gemeinsam wurde schließlich der Tisch mit den Speisen angehoben (zu
Buddha gehoben), der Abt sprach Gebete und dann konnte der Tisch wieder auf die
Erde (zu uns Menschen zurück) gesetzt werden. Wir verließen den Tisch und die
Mönche haben gemeinsam gegessen. Anschließend durften wir die übrigen Speisen
an einem zweiten Tisch selbst essen. Dazu wurde Tee serviert. Natürlich alles
am Boden sitzend, die Fußsohlen von Buddha abgewandt. Zum Abschied haben wir
dem Abt eine Spende überreicht. Dabei haben wir uns fünfmal vor ihm verneigt,
darauf achtend, dass Füße, Knie, Ellenbogen, Handflächen und Stirn gleichzeitig
den Boden berühren. Er hat dabei Gebete gesprochen. Für den Abt waren wir die
ersten ausländischen Gäste und auch für Moe Moe war es etwas Besonderes. Für uns sowieso.
Nach dem Besuch des
Klosters waren wir zuversichtlich gestimmt und haben ein Boot bestiegen, um
eine kleine Fahrt auf dem mächtigen Ayeyarwady (Dreiköpfiger Elefantenfluss) zu
unternehmen. Der Fluss ist die Lebensader des Landes. Er durchquert es auf über
2.000 km Länge von Nord nach Süd und mündet in einem breiten, über 50.000 km²
großen Delta in die Andamanensee. Da gerade Tockenzeit ist, ragen überall große
Sandbänke heraus.
Morgen früh geht es
weiter nach Heho an den Inle-See.
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