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Samstag, 31. Dezember 2022

Langstrecke mit Billig-Airline

Ein Direktflug von Berlin nach Singapur klingt verlockend und so haben wir uns für die einzig mögliche Verbindung mit der Billig-Airline Scoot entschieden, dabei die bestmögliche Buchungsklasse Scoot Plus genommen (die Airline nennt die Klasse etwas mutig ihre Business-Class) und sind in Hoffnung auf einen bequemen Liegesessel in den 787 Dreamliner eingestiegen. Der erste Eindruck war dann ernüchternd: abgenutztes Interieur; etwas bessere Economy-Sitze mit großer Beinfreiheit, aber ohne Liegefunktion; keine Bildschirme, geschweige denn Onboard-Entertainment; je ein Freigetränk und eine (merkwürdige) Mahlzeit. Das war´s. Ach ja, zwei Vouchers für je 20 MB Internet gab es als Gratis-Service. Ich habe nach 30 MB Verbrauch den Versuch abgebrochen, irgendeine Internetseite aufzurufen. Es rödelte bis zum Timeout der Seiten vor sich hin. Für alles andere musste bezahlt werden, also z.B. ein zweites Getränk. Manche Dinge, die bei anderen Airlines selbst in der Economy-Class Standard sind, waren gar nicht verfügbar, z.B. Decken. Was solls, dafür hatten wir einen Direktflug und herrliche Sicht auf die Gebirgszüge Vorderasiens und sind am Silvestermorgen pünktlich in Singapur gelandet. Unser Chauffeur hat die Fahrt zum Hotel mit einer ersten kleinen Stadtführung verknüpft und dann ging es ab ins Hotel und eine Mütze Schlaf nachholen. Wir wollen doch schließlich an Silvester fit sein.




Freitag, 23. Dezember 2022

Vorfreude

Bald gehen wir wieder auf Reisen: Silvester in Singapur und dann mit dem Auto quer durch Malaysia. Dort waren wir noch nie und deshalb freuen wir uns ganz besonders auf diese Reise.



Dienstag, 11. Januar 2022

Schreibblockade

Wir melden uns dann mal ab und genießen die verbleibenden Tage am Strand.
Liebe Grüße von Steffi und Hendrik

Schönes Land

Die immergrüne Bergwelt der Insel ist eine Augenweide. Es wechseln sich Teeplantagen, Eukalyptuswälder, Regenwald und Wasserfälle ab, manchmal wolkenverhangen, dann wieder im Sonnenschein. Man könnte ständig anhalten, um zu fotografieren. Mit dem Zug sind wir quer durchs Hochland bis zum Städtchen Ella gefahren. Hier hat es uns besonders gut gefallen. Der Balkon unseres Hotelzimmers war eine Aussichtsplattform, im Zentrum reihten sich geschäftige Bars, Restaurants und Geschäfte aneinander. Und dazu diese wunderschöne Landschaft!










Little England

Nuwara Eliya ist auf 1.900 Meter Höhe gelegen. Englische Fachwerkhäuser und Cottages zieren den Ort, umgeben von großzügigen Parks, mehreren Golfplätzen und einer Galopprennbahn mit Tribüne. Nicht umsonst trägt dieses Städtchen den Beinamen Little England.  Das regnerische und kühle Wetter (nachts nur 12°C, tags 19-20°C) machen dem Namen alle Ehre. Wir waren kleidungstechnisch nicht auf Herbst eingestellt und mussten Gott sei dank nur eine Nacht frieren, bevor es weiterging.



Ceylon-Tee

Zimt und Tee sind seit Jahrhunderten die Exportschlager Ceylons, wie Sri Lankas zu Kolonialzeiten hieß. Der Ceylon-Tee ist heute noch ein Begriff guten Tees. Im Hochland sind die Hügel mit Teesträuchern übersäht, soweit das Auge reicht. In weißen Lettern stehen auf Hollywood-Art die Namen der Plantagen im grünen Meer. Die Pflückerinnen sind mit ihren Teesäcken auf dem Rücken überall zu sehen. 18-20kg Teeblätter müssen sie am Tag pflücken, sonst gibt es Abzüge beim Lohn. Es ist eine mühevolle und schwere Arbeit, die auch noch schlecht bezahlt wird. Ein Schotte war der erste, der hier Tee angepflanzt hat. Plantagennamen wie Inverness oder Edinburgh erinnern an die schottischen Wurzeln. Wir haben eine Teefabrik besucht und uns den Unterschied von schwarzem, grünem, silbernem und goldenem Tee erklären lassen. Die Wertigkeit und auch der Preis nehmen von schwarz zu gold zu. Schwarzer und grüner Tee stammen vom gleichen Teestrauch. Es werden immer die zwei frischen Tragblätter der Blüte und die Blüte selbst gepflückt. Nach 3-4 Tagen wachsen neue Blütenstände nach, so dass an einem Strauch zweimal pro Woche geerntet werden kann. Die Blätter werden in zwei Stufen getrocknet und zerkleinert, je feiner, desto intensiver der Teegeschmack. Schwarzer Tee wird zusätzlich drei Stunden fermentiert. Silberner und goldener Tee werden aus einer anderen Teeflanze gewonnen. Beim goldenen Tee werden ausschließlich die Blüten verwendet. Entsprechend teuer und bei uns weitgehend unbekannt ist diese Teeart. 40 Euro für 50g ist ein günstiger Preis ab Werk.    





Sonntag, 9. Januar 2022

Unterwegs in der Zentralprovinz

Religiöses Zentrum Sri Lankas ist das in der Mitte der Insel liegende Kandy, die letzte Königsstadt, bevor die Briten das Land vollständig unterwarfen. Die Stadt zieht jährlich Millionen buddhistische Pilger an, denn im heiligen Zahntempel wird der linke Eckzahn Buddhas als Reliquie aufbewahrt. Der Zahn wird nur dreimal am Tag gezeigt. Dann öffnet sich ein kleines Fenster im goldenen Schrein und gibt den Blick frei. Die Menschen stehen in langen Schlangen an, um einen Blick aus nächster Nähe zu erhaschen. Sie spenden Blumen und beten und gehen glückselig nach Hause. Für manche Buddhisten geht mit der Reise nach Kandy und der Besichtigung des heiligen Zahns ein Lebenstraum in Erfüllung. Religionen sind sich doch manchmal sehr ähnlich. Den eigentlichen Zahn bekommt man dabei gar nicht zu sehen, denn er liegt unter sieben kleinen goldenen Stupas. Nur das äußere dieser sieben "Hütchen" ist edelstein- und schmuckbesetzt zu sehen. Wir haben den richtigen Zeitpunkt abgepasst und aus gebührender Entfernung einen Blick riskiert. Bevor wir diesen heiligen Ort besuchten, machten wir einen Halt in Dambulla, um den nicht minder berühmten Höhlentempel zu besuchen. Seit mehr als 2000 Jahren wird dieser Ort religiös genutzt und viele Könige haben im Laufe der Zeit ihre Spuren hinterlassen. In Kandy haben wir neben dem Zahntempel noch eine traditionelle Tanzvorführung besucht. Sie endete mit einem spektakulären Feuerlauf der Tänzer.









Samstag, 8. Januar 2022

Auf dem Land

Wenn wir unterwegs sind, besuchen wir gern die kleinen Dörfer abseits der Touristenattraktionen. Hier kann man Land und Leute besser kennenlernen. Naja, der Start auf einem Ochsenkarren war dann schon wieder sehr touristisch, aber insgesamt war der Ausflug ein schönes Erlebnis. Vom Karren ging es aufs Boot. Während der Fahrt über den See hatte unser Rudermann Gelegenheit, einige Hutkreationen aus Lotusblättern für Steffi zu fertigen. Am anderen Ufer angekommen, haben wir bei einer Familie gemeinsam gekocht und gegessen. Steffi hat kräftig mitgeschnipselt, mitgeraspelt und mitgerührt. Mit frischen Zutaten und einfachen Mitteln wurde ein hervorragendes Menü gezaubert. Es gab Bohnensalat, Kräutersalat mit Kokosraspeln, gebratene Auberginen, Maniok, Süßkartoffeln, Trockenfisch und natürlich Reis. Gegessen wurde mit den Fingern aus einem Lotusblatt. Anschließend durfte ich durch das Flechten von Palmenblättern bei der Konstruktion eines neuen Daches helfen. Die geflochtenen Blätter werden überlappend auf einer Unterkonstruktion aus Ästen befestigt und schützen ca. ein Jahr vor eindringendem Regenwasser. Danach werden sie erneuert. Der Fortschritt (oder Rückschritt?) hat auch hier Einzug gehalten, so dass gerne mit Planen die Haltbarkeit verlängert wird. Wellasbest und Aluminiumpaneele sind ebenfalls gern verwendete Ersatzbaustoffe. Weniger schön, weniger umweltfreundlich, aber haltbarer. Die Bequemlichkeit des Menschen ist ein globales Phänomen. Zum Schluss bin ich noch ins Baumhaus geklettert und habe ein Foto von oben gemacht. Ein solches Baumhaus gehört hier zu jedem Hof dazu. Nicht des Abenteuers wegen, sondern als Rückzugsort und Schutzhaus vor wilden Elefanten, die durch Felder und Dörfer ziehen. Bis zu 100 Menschen und an die 300 Elefanten sterben jedes Jahr durch diesen Mensch-Elefanten-Konflikt in Sri Lanka.











Donnerstag, 6. Januar 2022

Der Löwen-Felsen

Die Königsstadt Sigiriya wurde vor mehr als 1.500 Jahren auf einem 200m hohen Felsen erbaut. Das Eingangstor zur Stadt am Fuße des Felsen war ursprünglich das geöffnete Maul eines riesigen Löwens, daher der Beiname Löwen-Felsen. Heute sind leider nur zwei beeindruckende Pranken übrig geblieben. Der Aufstieg über steile Treppen ist heute wie damals eine Herausforderung, die Aussicht von oben grandios. Dschungel, soweit das Auge reicht. Am Fuße des Felsen gibt es eine große Gartenanlage mit Seen, der Zugang zum Gelände erfolgt über einen breiten Wassergraben. Damit ist Sigiriya eine sehenswerte Mischung aus Elbsandsteingebirge und Angkor Wat. Leider konnte ich bei diesem Event nicht dabei sein. Bei der Safari-Tour vom Vortag habe ich mir einen Sonnenstich geholt. Da war die Ayurveda-Behandlung mit 20 min heißem Öl über die Stirn laufen lassen und anschließender Kräutersaune wohl kontraproduktiv. Steffi hat immerhin ein paar schöne Fotos für mich geschossen.





Im Dschungel

Heute sind wir zu einer sechstägigen Tour ins Innere der Insel aufgebrochen. Von Habarana aus ging es mit dem Jeep in den Dschungel auf Safari. Während bei uns vor Wildwechsel von Rehen gewarnt wird, sind es hier die wilden Elefanten, die plötzlich die Straße queren. Schließlich hat Sri Lanka die höchste Dichte an Elefanten in Asien. Neben dem Großwild sind es vor allem die Vögel, die in ihrer Vielfalt beeindrucken. Wir haben Pfaue, Eisvögel, Adler und Reiher gesehen, außerdem viele Kleinvögel, deren Namen wir nicht kennen. Nachts ist es im Gegensatz zu den ostasiatischen Ländern, in denen wir bereits waren, richtig laut im Dschungel. So, wie es eben sein sollte. Nach der Safari haben wir uns eine zweistündige Ayurveda-Behandlung gegönnt. Auch schön. 






Colombo

Wer es noch nicht wusste (ich auch nicht): Die Hauptstadt Sri Lankas heißt Sri Jayewardenepura Kotte. Diese Stadt gibt es tatsächlich und sie ist juristisch die Hauptstadt mit Parlament und Behörden. De facto ist aber Colombo die eigentliche Hauptstadt und das Wirtschaftszentrum des Landes. Die Millionenstadt ist ein eigentümlicher Mix aus Moderne, Kolonialarchitektur und Verfall. Eigentlich eine typisch asiatische Großstadt. Ärmliche Hütten findet man in unmittelbarer Nachbarschaft der Wolkenkratzer. Dazwischen Hinterlassenschaften der Portugiesen, Niederländer und Briten, die jeweils etwa 150 Jahre den wichtigen Gewürzhandelsplatz ihr Eigen nannten. Corona ist auch hier präsent. Ohne PCR-Test keine Einreise und in ganz Sri Lanka gilt Maskenpflicht auch im Freien. Das gilt nicht für Touristen, zumindest werden diese bei Verstößen nicht bestraft. Wir haben freiwillig die Maske getragen, denn die Luft ist von Abgasen durchsetzt. Die Stadt befindet sich in einem permanenten Dauerstau. Da ist es wenig hilfreich, wenn die Regierung den Import neuer Autos seit einigen Jahren verbietet. So kurven hier die alten Dreckschleudern herum und wenn die zahlreichen Schrottbusse bei Stop-and-Go anfahren, ist die Nachbarschaft in eine schwarze Dieselwolke gehüllt. Trotz allem bietet die Stadt einen bunten Mix aus Märkten, Tempeln, Moscheen, Kirchen und viktorianischen Prunkbauten. 


Wer noch ein Haushaltsgerät aus den 1960er Jahren hat, findet hier sicher ein Ersatzteil.





Das Kapitol Sri Lankas - eine Nachbau des amerikanischen Vorbildes