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Donnerstag, 31. Oktober 2019

Vanshika

Heute morgen stand ein Höhepunkt unserer Reise an. Es ging zunächst mit dem Auto in die Randbezirke Delhis, dann durch ein paar Gassen zu Fuß und schon waren wir bei unserem Patenkind. Vanshika begrüßte uns gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester mit einem traditionellen Ritual. Wir bekamen der Reihe nach einen roten Punkt auf die Stirn gemalt, darauf ein Reiskorn geklebt und anschließend wurden unsere Köpfe mit Blütenblättern bestreut.
Gemeinsam saßen wir eine Weile zusammen, tauschten Geschenke aus und stellten uns gegenseitig Fragen. Wir hatten für Vanshika ein persönliches Memory-Spiel anfertigen lassen mit Fotos aus unserer Heimat und von unserer Familie. Eine spezielle Holzbox zur Aufbewahrung der Kärtchen wurde im Vorfeld von unserer Helene liebevoll bemalt. Natürlich mussten wir gemeinsam ein erstes Spiel bestreiten und hatten viel Spaß dabei.
Auf einem Globus suchten wir nach Indien und Deutschland und nach einem letzen gemeinsamen Foto hieß es schon wieder Abschied nehmen. Dieses Treffen war ein beeindruckendes Erlebnis. Wir werden Vanshika weiterhin tatkräftig unterstützen auf ihrem Weg zu einer selbstbewussten, klugen und starken Frau.






Frau Merkel in Delhi

Zeitgleich mit uns ist Frau Merkel zu einer Stippvisite in Delhi eingetroffen. Wenn wir das vorher gewusst hätten, wäre eine Menge CO2 einzusparen gewesen, wenn wir uns gemeinsam auf den Weg gemacht hätten. Aber uns hat ja niemand gefragt...
Jedenfalls waren die Strecken, die Frau Merkel in der Stadt zurücklegt, eindeutig auszumachen. An diesen Stellen waren die Straßen gesäumt mit Ihrem Abbild und einem Willkommensgruß auf deutsch und hindi.

Old Delhi

Mit etwas Schlafdefizit von der langen Flugreise stürzten wir uns kurz nach Ankunft im Hotel ins Getümmel und unternahmen eine kulinarische Stadtführung durch Alt-Delhi. Eingerahmt wird die Altstadt vom imposanten Roten Fort, der ehemaligen Herrscherresidenz, und der Freitagsmoschee Jama Masjid, auf deren Innenhof 25.000 Menschen Platz finden.



Über die schlechte Sicht und Luft im Allgemeinen herrschten auf Nachfrage unterschiedliche Meinungen. Der eine meinte, es wären die Überreste eines Feiertages, bei dem viele Feuer und Raketen gezündet wurden, der andere sprach vom Beginn der Winterzeit, wo es typischerweise neblig sei. Von Smog wollte keiner was wissen.

Die Altstadt selbst ist nicht das, was wir unter einer typischen europäischen Altstadt verstehen. Die Gebäude sind hier eher nebensächlich und zweckdienlich, von gewöhnungsbedürftigem Charme und nicht selten auf den zweiten Blick akut einsturzgefährdet. Im Mittelpunkt steht der Mensch, von dem es in Delhi ausgesprochen viele Exemplare gibt (etwa 20 Mio). Dass die Altstadt aus einem Gewirr schmaler Gassen besteht, hält niemanden davon ab, mit allen möglichen Gefährten die Wege zu verstopfen. Um hier heil durchzukommen, ist höchste Aufmerksamkeit gefragt, allein schon deshalb, weil der Weg nicht immer eben und manchmal von offenen Abwasserkanälen durchzogen ist.







Das Streetfood war trotzdem lecker und der Besuch eines einheimischem Restaurants war kulinarisch ein Genuss. Perfekt wäre es in Begleitung eines kühlen Bieres gewesen, doch diesbezüglich ist hier tote Hose. Sowohl für Hindus als auch Muslime ist Alkohol tabu. Selbst Restaurants schenken nichts aus. Wir werden es überleben 😞.

Dienstag, 29. Oktober 2019

Parken in der Business Class

Die Anfahrt nach Berlin-Tegel war entspannt, kaum Verkehr. Vorausschauend hatte ich online eingecheckt und einen Parkplatz für unsere 18tägige Abwesenheit für vertretbare 80,- EUR gebucht. Ein Platz im Parkhaus P2, nur wenige Meter zu Fuß bis zum Terminal. Wir also schnurstracks zum Parkhaus, die Kreditkarte ans Lesegerät gehalten und ab durch die sich öffnende Schranke. Rein ins Terminal, Gepäck aufgegeben, ein paar nervige Anrufe weggedrückt (unbekannte Nummer), durch die Sicherheitskontrolle und in der Wartelounge bequeme Plätze gesucht. Dann haben wir mit einem Bier auf die anstehende Reise angestoßen. Eine halbe Stunde vor dem Einstieg dann ein Anruf aus der Firma. Unser Parkplatzvermieter versuche verzweifelt, mich zu erreichen und warte mit dem Shuttlebus. Ich: ääähhh?! Also rufe ich die unbekannte Nummer zurück und sage, dass ich auf P2 stehe und alles in Ordnung sei. Er klärt mich auf, dass sein P2 nicht das P2 am Flughafen sei, sondern 6km entfernt, und gratuliert mir anschließend zur teuersten Parkgebühr ever, wenn wir aus dem Urlaub zurückkommen. Schnell recherchierte ich im Internet nach den Parkgebühren auf P2 am Flughafen Berlin-Tegel… und brauchte ein weiteres Bier.