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Freitag, 31. Dezember 2021

Shoppen und Essen in Arabien

Wer orientalisches Feeling beim Einkaufen sucht, kommt an einem Souk-Besuch nicht vorbei. Der Souk ist ein Markt und das arabische Pendant zum persisch-türkischen Basar. Typische Düfte wie z.B. Sandelholzrauch wehen einen um die Nase. In engen Gassen laden bunte Auslagen zum Anschauen, Probieren und Verweilen ein. Die permanente Ansprache und Umwerbung gehört hier zum guten Ton. Wer sich darauf nicht einlässt, für den wird es schnell nervig. Das Kaufen fällt schwer, nicht nur wegen des ungewohnten Feilschens, sondern vor allem, weil man nicht weiß, was ein angemessener Preis für das jeweilige Produkt ist. So tappt man im Dunkeln. Zum Glücksgefühl nach dem Kauf gesellt sich ein flauer Magen, vielleicht doch zu viel bezahlt zu haben. Richtig aufgetafelt wird im arabischen Restaurant. Wer hier eine Vorspeise und ein Hauptgericht bestellt, bekommt den ganzen Tisch mit Platten, Tellern, Schüsseln und Näpfchen vollgestellt. Hühnchen, Lamm oder Fisch werden mit Brot, Reis und allerlei Saucen serviert. Dazu gibt es Tee oder Saft und zum Abschluss einen arabischen Kaffee, zu welchem getrocknete Datteln serviert werden. Nur ein frisches Bier oder ein Glas Wein darf man nicht erwarten, Alkohol ist hier tabu.





Land unter

Heute gab es ein Gewitter, schon steht hier alles unter Wasser. Die Aufsteller "CLEANING IN PROGRESS" waren sehr passend.



Donnerstag, 30. Dezember 2021

EXPO2020

Die Expo war der Auslöser, nach Dubai zu fliegen. Wir haben Karten, welche uns bis 31.12. unbegrenzten Zugang gewähren, aber Dubai bietet soooo viel, dass wir es nur auf zwei halbe Tage gebracht haben. Morgen wollten wir nochmal hin, doch die intensiven Tage, der anstehende Silvesterabend und der Zeitverlust durch An- und Abfahrt haben uns bewogen, kürzer zu treten und auf einen weiteren Besuch der Expo zu verzichten. Dabei haben wir nicht ansatzweise alles gesehen. Es waren tatsächlich nur Bruchstücke. Noch eine Erklärung zur Anreise: Wir wohnen hier in der Altstadt Dubais, das Expo-Gelände liegt zwar auch innerhalb der Stadt, aber es sind 50 km und eine eineinhalbstündige Metrofahrt bis dahin. Das zeigt die Dimensionen dieser Megacity. Da sind 3 Stunden weg für Hin- und Rückfahrt. Die Ausstellung selbst ist, wie nicht anders zu erwarten, ein Superlativ; ein Meer an Illumination, Projektion und Sinnesrausch, dazu architektonische Leckerbissen und Live-Musik. Erstmals sind alle Länder dieser Erde mit einem eigenen Pavillon vertreten. Hunderte von Pavillons zu besuchen, ist schier unmöglich. Wir haben es vielleicht auf 20-30 gebracht. Die großen Ausstellungsgebäude waren durch lange Schlangen blockiert, also haben wir uns auf die kleineren Länder konzentriert. Besonders schön fanden wir, dass jedes Land einen kleinen Shop mit landestypischen Produkten und Souvenirs hat. Daran angeschlossen sind gelegentlich Restaurants. Von der belgischen Frittenbude über die Aussi-Bar bis zum Thai-Restaurant ist alles vorhanden. Man begibt sich also auf eine visuelle und kulinarische Weltreise. Thematisch ist die Expo in drei große Bereiche gegliedert: Nachhaltigkeit, Mobilität, Chancen/Möglichkeiten. In Fotos oder Videos ist das Erlebnis nicht annähernd wiederzugeben, trotzdem habe ich ein paar Impressionen nachfolgend zusammengestellt.




Perserteppich im Iran-Pavillon, der so geschickt geknüpft ist, dass er dreidimensional wirkt.








Die zentrale Kuppel wird durch LED, Videoprojektion und Musik zum bildgewaltigen Erlebnis.






Kleine Roboter assistieren und bespaßen die Gäste.

Wasser mit Musik

Seit einem Jahr kann man beim Dinieren auf Dubais Palmeninsel den weltgrößten Springbrunnen bewundern: THE PALM FONTAIN. Springbrunnen ist wohl nicht der passende Ausdruck für diese beweglichen und beleuchteten Wasserspiele, welche auf 14.000 m² bis zu 105 Meter in die Höhe schießen und dabei von 3.000 LED beleuchtet werden. Das Ganze passiert natürlich nicht einfach starr, wie wir das von Wasserfontainen kennen, nein, es passiert im Takt der Weltmusik, und zwar nach Sonnenuntergang alle halbe Stunde. Von Klassik über orientalischen Schlager bis zu Michael Jackson ist alles dabei. Die Fontainen schlängeln und wiegen sich oder schießen dramatisch mit Knalleffekt empor. Wir haben beim Abendessen auf der Restaurantterrasse vier Spektakel miterleben dürfen. Im Hintergrund bietet das Atlantis-Hotel einen würdigen Rahmen. 


Im Bilderrahmen

Dubai ist bekannt für seine Superlative. Man kann täglich ein anderes Größer, Weiter, Schneller, Spektakulärer besuchen. Jährlich kommen neue Highlights hinzu, wie z.B. in diesem Jahr ein neues Riesenrad, doppelt so groß wie das London Eye. Seit 2018 gibt es den Dubai Frame, einen überdimensionalen goldenen Bilderrahmen. Mit einem verglasten Fahrstuhl geht es auf einer Seite hinauf und auf der anderen hinunter. Oben läuft man auf 150m Höhe auf einem durchsichtigen Glasboden von einer zur anderen Seite und hat freien Blick nach unten. Der Rahmen wartet neben dem Höhenerlebnis und der Aussicht mit einem Museum der Geschichte und Entwicklung Dubais auf sowie einer Multimedia-Sciences-Fiction-Show. Du wirst entführt in Dubais Zukunft, fährst virtuell mit Flugtaxis ober- und unterirdisch durch die Stadt. Einfach grandios und sehr zu empfehlen! Viele besser als Burj Khalifa on the top.








Dienstag, 28. Dezember 2021

Museum der Illusionen

Es ist faszinierend, welch einfache Mittel genügen, um Auge und Gehirn auszutricksen. Dabei entstehen großartige Illusionen, aber seht selbst:











Montag, 27. Dezember 2021

Dubai und das Erzgebirge

Das ist schon verrückt in dieser Stadt. Diese Menschenmassen müssen konzentriert hierher gekommen sein, weil wir da sind. Anders kann ich mir die langen Schlangen vor jeder Attraktion und die vollen Metros nicht erklären. Da kauft man Online-Fast-Track-Tickets und muss geschlagene zwei Stunden anstehen! Überhaupt sind die Entfernungen hier eine andere Dimension. Alles ist irgendwie weiter weg als erwartet. 25.000 Schritte sind heute zusammen gekommen, dabei sind wir erst halb 12 losgezogen. Vom Burj Khalifa waren wir etwas enttäuscht. Das höchste Gebäude der Welt verspricht einen spektakulären Blick auf die Welt, aber das lange Anstehen und die verglaste Aussicht auf der 125. Etage waren dann doch weniger spektakulär als erwartet. Da hat uns manche Roof-Top-Bar in Bangkok oder Phnom Penh unter freiem Himmel mehr begeistert. Vielleicht sind wir auch einfach nur verwöhnt.

Etwas entschädigt hat die VR-Experience, die wir glücklicherweise zugebucht hatten. Da gab es keine Schlange und man sprang virtuell von der höchsten Stelle in die Tiefe, mit Kribbeln im Bauch und grandioser Rundumsicht.
Etwas Heimatgefühl  kommt auf, wenn man das Expo-Gelände betritt: Man wird mit erzgebirgischer Volkskunst begrüßt. German Christmas ist eben doch das schönste Weihnachten der Welt. 
Einen kleinen Unterschied gibt es dann doch: Im Gegensatz zum Erzgebirge tragen hier alle Masken. 😷😜

Sonntag, 26. Dezember 2021

Familienzusammenführung

Jetzt sind wir wieder beisammen. Das schöne Hotel im alten Lehmbaustil mit Innenhöfen und Arkaden mitten in der Altstadt am Fluss entschädigt für den Beginn mit Hindernissen. Auf dem Bild stehen wir vor unserer Zimmertür. 




Reisen in Covid-Zeiten

 Ach, wie schön war das doch, als man einfach so durch die Welt reisen durfte. Und wie beschwerlich ist es derzeit. Wir hatten uns auf einen schönen Urlaub in Dubai und Sri Lanka gefreut und nun sitze ich hier am BER fest. Eine chronologische Aufarbeitung:

  • 16.12.21: Wir erfahren, dass das vereinfachte Einreiseverfahren nach Dubai, wo der Nachweis einer vollständigen Impfung genügt, zum 18. Dezember ausläuft. Ab dem 19. müssen alle Einreisenden einen negativen PCR-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf.
  • 19.12.21: Wir buchen einen PCR-Test im Klinikum Lauchhammer für den 23.12.
  • 23.12.21: Um halb fünf am frühen Abend werden Helene, Steffi und mir eine Rachen-/Nasen-Speichelprobe für den PCR-Test entnommen, ca. 53 Stunden vor Abflug. Das Testergebnis soll innerhalb 24h, spätestens nach 36h vorliegen.
  • 24.12.21, 13:51 Uhr: Helene und Steffi erhalten zeitgleich ihr negatives Testergebnis. Ich warte.
  • Heiliger Abend, 19 Uhr: Ich warte immer noch. Das gemeinsame Singen und die Bescherung fallen etwas verhaltener als sonst aus.
  • 25.12.21, 7 Uhr: Nachdem weiterhin kein Ergebnis für mich eingetroffen ist, fahre ich erneut zum Testzentrum. Dort wartet bereits eine Familie, die komplett ohne Ergebnis dasteht und deren Flug nach Dubai (welch Ironie) am Abend geht. Wir bestehen auf einen weiteren Abstrich, in der Hoffnung, dass es nun vielleicht schneller geht. Draußen wartet am frühen Morgen des 1. Weihnachtsfeiertages bei -8°C eine Menschentraube auf ihren Test.
  • 25.12.21, 08:06 Uhr: Ein Hoffnungsschimmer. Das Labor schreibt, dass es überlastet sei und die fehlenden Ergebnisse bis 12 Uhr nachreicht. Parallel schaue ich nach Testmöglichkeiten in Berlin für einen Express-PCR-Test. Am Flughafen gibt es zwei Testzentren, die Termine für Express-Tests sind für heute nicht mehr online buchbar. Zur Not fahren wir früher los und ich hole einen Test am Flughafen. Denke ich.
  • 25.12.21, 14 Uhr: Die Gans ist aus dem Ofen, die Familie sitzt am Weihnachtstisch. Mir bleiben die Bissen im Halse stecken. Ein ganzes Jahr warte ich auf dieses Weihnachtsessen und nun kann ich es nicht genießen. Auf die Schnelle tauschen wir Geschenke mit Maria, Moritz und Sebastian aus. Arme Maria, sie hat sich so viel Mühe gegeben und so gute Laune ob einiger positiver persönlicher Ereignisse. Und uns klopft der Puls am Hals, das Herz rast. Um 15 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Flughafen.
  • 25.12.21, 16:30 Uhr: Wir schauen am Testzentrum 1 vorbei: Eine Schlange in klirrender Kälte und draußen ein Schild: KEINE EXPRESS-PCR-TESTS! Also rein ins Terminal zum Testzentrum 2. Hier ist es wenigstens warm. Wir erfahren, dass es für heute keine Express-Tests mehr gibt. Unser Betteln bringt uns Mitgefühl ein, aber keinen Test. Aus Verzweiflung mache ich einen Antigen-Schnelltest. Nach 15 min das Ergebnis: negativ. Ich werde es damit versuchen.
  • 25.12.21, 19:15 Uhr: Der Check-Inn beginnt. Dann die Ernüchterung: Kein Boarding ohne PCR-Test. Schnell-Tests werden nicht akzeptiert und man wird in Dubai gleich in den Flieger retour gesetzt.
  • 25.12.21, 20 Uhr: Von meinen beiden Tests in Lauchhammer liegt nach wie vor kein Ergebnis vor. Ich buche einen Express-Test für morgen 5 Uhr und einen neuen Flug über Frankfurt nach Dubai. Wir drücken uns alle nochmal und dann entlasse ich die beiden Mädels zur Sicherheitskontrolle. Guten Flug! Anschließend checke ich im Flughafenhotel ein und haue mir ein Bier in der Bar rein. Schmeckt trotzdem nicht.

  • 26.12.21, 5 Uhr: Ich bin pünktlich zum Test in der Abflughalle. Nach 3 min bin ich fertig. Zurück ins Hotel, nochmal hinlegen. 20 min später das Ergebnis: negativ. Steffi und Helene sind derweil im Hotel in Dubai angekommen und planen ihren Urlaubstag.
  • 26.12.21, 10 Uhr: Ich sitze am Gate kurz vor dem Einstieg nach Frankfurt. Wenn alles gut geht, bin ich heute gegen 23 Uhr Ortszeit in Dubai. Verrückte Welt.