Im Zentrum alter Königsstädte

Mandalay ist die letzte Königsstadt Burmas. Der Königspalast lag in einem quadratischen Areal im Zentrum der Stadt, das von einer 8km langen Mauer mit umlaufendem 50m breiten Wassergraben umfasst wird. Die Palastanlage wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Lediglich die Mauer mit Wachtürmen und der Graben sind erhalten. Nur wenige Kilometer entfernt liegen drei weitere Königsstädte, die wir morgen besuchen werden. Heute haben wir drei Superlative besucht: die älteste Buddha-Statue der Welt (4. Jh. vor Christus), das größte Buch der Welt in Form von 729 Marmortafeln mit buddhistischen Lehren (UNESCO-Welterbe seit Juni 2014) sowie die größte klingende (funktionierende) Glocke der Welt (90 t Gewicht).

Die älteste Buddha-Statue ist ein großes Heiligtum in Myanmar. Buddha selbst soll sie genehmigt und gesegnet haben. Gläubige kleben permanent neue dünne Goldplättchen auf die Figur, so dass die Vergoldung bereits eine Dicke von 25cm erreicht hat. Frauen ist der direkte Zugang zur Statue verwehrt.

Zwischen den Besuchen der drei o.g. Heiligtümer haben wir eine hölzerne Gebetshalle des vorletzten burmesischen Königs besichtigt, die von den Zerstörungen der Kriege verschont blieb.

Sie erinnert ein wenig an die Stabkirchen in Norwegen und wir fanden die Schnitzereien beeindruckender als so manche goldene Pagode. Außerdem haben wir diverse Handwerksbetriebe besucht, z.B. Holzschnitzer, Puppenhersteller, Stickereien und Goldschläger.

Letztere schlagen mit 3kg schweren Hämmern Gold zu dünnen Plättchen. Diese können dann gekauft und auf eine gewünschte Stelle des Buddhas geklebt werden. Meist wird eine Stelle gesucht, die einen schmerzt, in der Hoffnung, Buddha sorgt für Heilung oder Linderung.
Am Nachmittag haben wir einen zweistündigen Bootsausflug auf dem Ayeyarwaddy unternommen, der uns zur ehemals größten Pagode führte, die aber vor Fertigstellung bei einem Erdbeben weitgehend zerstört wurde.

Der noch erhaltene Sockel verschafft einem einen Eindruck von der Größe dieses Bauwerkes und kann mit etwas Mut bestiegen werden (natürlich nur barfuß wie fast überall). Von oben hatten wir einen tollen Ausblick auf den Fluss und die umliegende Landschaft.

 

Zum Abschluss seht Ihr noch eine typisch burmesische Tankstelle (in den Flaschen und Kanistern ist der Kraftstoff).