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Freitag, 13. Januar 2023

Querfeldein

Am zeitigen Morgen nach nur vier Stunden Schlaf und ohne Frühstück ging es heute mit dem Auto auf die andere Seite der Insel. Plan ist Plan, da ist der Deutsche pünktlich. Ein Reiseführer in Kuala Lumpur sagte uns, dass die Deutschen eher 5 Minuten früher da sind, nie jedoch zu spät. Deshalb kommt er bei deutschen Gästen auch etwas früher zum Treffpunkt. Die Inder nähmen es nicht so genau mit der Zeit und bei den Arabern genüge es in der Regel, wenn er eine Stunde später aufkreuzt. 
Zusammen mit einem englischen Pärchen und unserem Guide hatten wir eine dreistündige Fahrradtour durch Palmplantagen, ein chinesisches Fischerdorf und ein malaiisches Dorf und besuchten eine Ziegenfarm. Penang ist eine Insel, demzufolge dachten wir, das Seafood in den Restaurants käme frisch aus dem Meer. Hier erfuhren wir, dass der gesamte Fisch aus Fischfarmen kommt und keiner mehr raus aufs Meer fährt. Die Boote sind Status oder dienen der Erholung. Jetzt verstehen wir auch, warum die Austern hier ungenießbar sind. Es wurde uns regelrecht schlecht davon, wo wir doch Austern so lieben! Im Fischerdorf sah es vorne noch ganz passabel aus, aber auf der Rückseite der Gebäude ist alles eine einzige Kloake. Die Abwässer gelangen ungeklärt in Fluss und Meer. Warane suchen zwischen dem Müll nach Fressbarem. Auf der Ziegenfarm waren die Tiere bunt gemischt in den Gehegen. Hühner neben Enten und Gänsen und Schildkröten und Rehen und Meerschweinen. Dazu ein Strauß und natürlich Ziegen. Urwald gibt es keinen mehr auf der Insel, der gesamte Wald besteht aus landwirtschaftlichen Nutzbäumen, also Durian-, Muskat-, Jackfrucht-, Bananenbäumen u.s.w. Sieht trotzdem wie Dschungel aus. Honig wird von Furchenbienen gewonnen, die im englischen Sprachgebrauch sweat bees (Schweißbienen) genannt werden, weil sie gern den Schweiß von der Haut des Menschen lecken. 
Gegen Mittag waren wir zurück in der Stadt. Am Nachmittag ruhen wir uns aus, um dann am Abend schön essen zu gehen. Kein Seafood!










Bienenkasten

2 Kommentare:

  1. Ihr Lieben, welche Veilfalt ihr jeden Tag erlebt, ist erstaunlich.
    Einmal dieser Reichtum mit dem vielen Gold und an anderen Ecken
    diese Armut mir den Slams und alles so dreckig. Dass einem da auch
    der Appetit vergeht,kann ich gut nachvollziehen, aber ihr habt ja genügend Auswahl. So sind eben die Kulturen unterschiedlich.
    Ich freue mich immer auf eure Nachrichten Hendrik.
    L. G. Maria

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  2. Wenn ihr noch einen kleinen Waran mitbringen könntet, wäre das super. Der könnte im Garten wohnen!
    Und zu den Furchenbienen: Sehr dünne Honigausbeute. Da sind unsere Mädels fleißiger. Die sind aber auch mindestens doppelt so groß. *Zwinkersmiley*
    LG die Limburger

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