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Donnerstag, 19. September 2024

Im Bergdorf

Gestern sind wir in die Berge gefahren und haben in einem Dorf übernachtet. Das Gästehaus war komfortabler als erwartet. Die Gastgeberin hat sieben Kinder und ist schon wieder schwanger. Dazu leben auf dem Hof noch Mutter, Großmutter, Schwager und weitere Verwandtschaft. Die Kinder haben beim Tisch decken geholfen und wir haben uns in einem Gemisch aus deutsch, englisch und russisch verständigt.

Am Dorfimbiss kosteten wir von der Schafskeule, die im Backofen vor Ort zubereitet wird. Simone und Steffen waren im Dorfkonsum Eis kaufen und ein paar Süßigkeiten, die sie gleich draußen an die Dorfkinder verteilt haben. Dabei entdeckten sie ein Gruppe Frauen, die das Brennmaterial für den Winter vorbereiteten. Kuhdung wird in Kohlenstaub gewälzt und zu Kanonenkugeln geformt. Wie stuft man diesen Brennstoff ein? Fossil oder regenerativ? Mit oder ohne CO2-Steuer? 

Im Dorf lebt nur noch ein Drittel der ursprünglichen Einwohnerschaft. Die anderen sind in die Städte oder ins Ausland gegangen. Bei der Geburtenrate füllt es sich aber schnell wieder auf. Etwa 30% der Bevölkerung ist unter 15 Jahre alt und nur 5% sind älter als 65. Das Bild mit dem alten Mann auf dem Esel hat also Seltenheitswert.

Die Gegend hier ist sehr karg. Eine bergige Steinwüste. Grün gibt es nur in der Nähe von Bächen und Flüssen. Trotzdem ist die Landschaft faszinierend, teils surreal. An einigen Stellen schimmern die Felsen mehrfarbig, manchmal meint man, auf dem Mond zu sein und an anderen Stellen fühlt man sich in ein amerikanisches Roadmovie versetzt, z.B. an einer Raststätte mitten im Nichts.









1 Kommentar:

  1. Wirklich beeindruckende Bilder. Man fühlt sich ein wenig wie im Film.
    Bei der Bevölkerungsverteilung wäre mal die Quote der Jugendarbeitslosigkeit interessant.

    LG die Limburger

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