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Dienstag, 17. September 2024

Am Amudarja

Termiz ist eine Stadt mit zweieinhalbtausendjähriger Geschichte. Einst ein Zentrum buddhistischer, dann islamischer Kultur, wurde die Stadt im 18. Jhd. vollständig zerstört und unter russischer Herrschaft um 1900 als Garnisonsstadt wiederaufgebaut. Termiz liegt am Amudarja. Der Fluss bildet die Grenze zwischen Usbekistan und Afghanistan. Bereits im sowjetisch-afghanischen Krieg lag hier der wichtigste Truppenstützpunkt der Sowjets, ebenso liefen alle Truppen- und Nachschubtransporte der deutschen ISAF-Mission über den strategischen Luftwaffenstützpunkt Termiz (auch Termez geschrieben). 

Nach unserer nächtlichen Zugfahrt kamen wir mehr oder weniger ausgeruht in Termiz an. Die erste Station war ein Frühstücksrestaurant, um gestärkt das folgende Kulturprogramm zu absolvieren. Wir besuchten das Mausoleum eines bedeutenden islamischen Philosophen und Vordenkers, dem Abū ʿAbdallāh Muhammad ibn ʿAlī al-Hakīm at-Tirmidhī. Den Namen kann und muss man sich nicht merken, aber die Anlage liegt schön in einem Park, der Sarkophag ist kunstvoll gestaltet und direkt hinter dem Mausoleum konnten wir einen Blick durch den Stacheldraht über den Amudarja nach Afghanistan riskieren. 

Dann wollten wir eine zweitausend Jahre alte buddhistische Stupa besichtigen, kamen aber leider nicht heran. Der Bauer hatte den Weg einfach umgeackert und wir hätten uns 500m durch ein Baumwollfeld kämpfen müssen. Wir haben es beim Blick aus der Ferne belassen.

Die dritte Station war ein altes Fort aus Lehm, etwa 1.200 Jahre alt. Über die Entstehung und Funktion gibt es keine Belege, aber allein der Name der Festung Kirk Kiz, übersetzt "Vierzig Frauen", gibt jede Menge Stoff für Geschichten und Mythen, an denen es nicht mangelt.




Usbeken lassen sich gerne ablichten. Hier stand gleich eine ganze Klasse Spalier, als sie meine Kamera sah und ich um ein Foto bat.


Im Hintergrund ist die unerreichte Stupa zu erkennen


1 Kommentar:

  1. Der Bauer ist ja herrlich :D
    der tut und lebt einfach so, wie es gerade passt - richtig so! Die Gebäude schauen wirklich aufregend und schön aus. Das muss man sich in persona noch einmal anschauen. Bisher bin ich ganz begeistert von der Route und der Geschichte. Vielen Dank! Morgen einen weiteren ereignisreichen und interessanten Tag :)
    LG, Helene und Alex

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