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Sonntag, 22. September 2024

Das liebe Geld

Usbekistan ist eigentlich ein sehr günstiges Reiseland. Mit Betonung auf eigentlich. Über die Freude ob der Eindrücke und Erlebnisse legt sich gelegentlich Frust über die Finanzen. Zum einen muss man mit den Nullen auf den Scheinen aufpassen. Mit 100 Euro bist Du hier Millionär. 1000 Som sind gerade mal 7 Cent. Wenn Du dann eine Restaurantrechnung für sechs Personen über 1,2 Mio. auf dem Tisch liegen hast, aber nur 10.000er Scheine in der Tasche, fängt das große Zählen an. Ein 10.000er unterscheidet sich farblich kaum vom 100.000er, was das Ganze nicht vereinfacht. Der größte erhältliche Schein sind 200.000 Som. Das sind gerade mal 14 Euro und ein paar Zerquetschte. Schlimmer als die Zählerei ist die Mentalität der Leute. Fragst Du nach einem Preis in englisch, kostet es die Summe X. Fragst Du auf russisch, kostet es die Hälfte. Nicht auszudenken, was es kosten würde, wenn wir usbekisch könnten. 

In den Restaurants wird gerne mal etwas auf den Tisch gestellt, was Du gar nicht bestellt hast. Natürlich steht das dann auf der Rechnung. Oder es werden Sachen abgerechnet, die weder bestellt noch konsumiert wurden. Die Rechnung wird meistens auf kyrillisch ausgestellt, obwohl die Usbeken lateinische Buchstaben verwenden. Da viele Touristen das Kyrillische nicht lesen können, fällt der Betrug nicht auf. Der günstige Wein für 14 Euro die Flasche ist meistens aus, man muss auf eine Flasche für 28 Euro ausweichen. Einmal haben wir das Doppelte zahlen sollen, als wir eigentlich bestellt hatten. Mir ist zuerst nur die Flasche Schnaps aufgefallen, die wir nicht hatten. Ich reklamierte. Der Betrag wurde mir ohne Diskussion zurückgegeben. Erst später sah ich, dass weitere fehlerhafte Posten auf der Rechnung waren. Unser Reiseleiter ist nochmal mit der Quittung zurückgefahren und hat den Differenzbetrag eingetrieben. Sowas nervt natürlich und trübt die Stimmung. Niemand möchte gerne betrogen werden. Also, liebe Touristen: Augen auf beim Einkauf in Usbekistan!


1 Kommentar:

  1. Hallo Hendrik, na das wäre ja was für uns mit dem lieben Geld, wir würden doch nicht vorn und hinten zurecht kommen. Gut dass ihr einen guten Begleiter habt. L. G.

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