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Mittwoch, 28. Dezember 2016

Auf dem Berg Phusi

Mitten in der Stadt befindet sich ein heiliger Berg. Der Sage nach lebt ein Drache auf dem Berg, der früher jeden Tag ein Menschenopfer forderte. Als eines Tages die Tochter des Königs geopfert werden sollte, kam ein Fremder in die Stadt und fragte, warum die Menschen so traurig seien. Sie erzählten ihm die Geschichte vom Drachen. Der König bot dem Fremden seine Tochter zur Frau und den Königstitel dazu, wenn er den Drachen töte. Der Fremde wollte kein König sein, aber er bot an zu helfen. Er ging auf den Berg und sprach mit dem Drachen. Er forderte ihn auf, keine Menschen mehr zu essen und sich von anderen Dingen zu ernähren, sonst würde er ihn töten. Der Drache ging darauf nicht ein und so kämpften beide. Der Fremde war jedoch ein Schamane und besiegte den Drachen. Schwer verletzt bat dieser um Gnade und sein Leben. Der Schamane gewährte ihm diese Gnade, sofern er keine Menschen mehr esse. Sollte dies passieren, werde er ihn sofort töten. Der Drache willigte ein. Als Zeichen, dass er noch da sei und aufpasse, wolle der Schamane täglich um vier einen Gong am Fuße des Berges ertönen lassen.
Und so kommt es, dass in Luang Prabang noch heute jeden Tag um 4 Uhr und 16 Uhr Gongs aus allen Klöstern der Stadt ertönen, damit der Drache im Berg bleibt und die Menschen in Ruhe lässt.
Auf dem Weg zum Berg sind wir an einer Klosterschule vorbeigekommen und haben kurz reingeschaut. Vater Wolfgang hat sofort erkannt, dass der Unterricht anspruchsvoll ist. Es ging um Mathematik und Integralrechnung.

1 Kommentar:

  1. Das hätte ich jetzt nicht erwartet, dass in der Klosterschule Integral gelehrt wird!
    Uns es ist schon toll, wie die Traditionen bis heute gepflegt werden.

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