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Dienstag, 27. Januar 2015

Zurück im Süden

Nach vielen Tagen im Norden Indochinas sind wir endlich wieder im Süden, genauer in Ho Chi Minh City oder einfach Saigon, wie die Einwohner die Innenstadt trotz der fast 40 Jahre zurückliegenden Umbenennung weiterhin nennen. Mit sonnigen 32°C am Tage und milden 24°C nachts sind es beste Bedingungen, um meiner bereits aufkommenden Erkältung Einhalt zu gebieten.
Saigon ist in vielerlei Hinsicht anders als Hanoi. Die Stadt ist moderner, sauberer (vor allem die Luft), aufgeräumter, weniger chaotisch, sogar der Verkehr läuft geregelter und mit weniger Hupen. Und das, obwohl die Stadt mit 9 Mio. Einwohnern bevölkerungsreicher als Hanoi ist. Viele hochmoderne Wolkenkratzer prägen das Stadtbild. Man fühlt sich wie in einer westlichen Metropole. Meinen Beitrag zur vietnamesischen Geschäftstüchtigkeit muss ich insofern korrigieren, dass es hier in der Stadt Shoppingcenter en masse gibt. Selbst die Straßenhändler sind in Centern oder Markthallen untergebracht. Die in vergangenen Beiträgen gezeigten tollkühnen Transporte sind hier selten oder gar nicht zu sehen.
Den gestrigen Abend haben wir auf der Dachterrasse unseres Hotels im 25. Stock ausklingen lassen.
Heute haben wir eine Stadtbesichtigung unternommen, den ehemaligen Gouverneurs-, späteren Präsidenten- und jetzigen Wiedervereinigungspalast besichtigt,

das Hauptpostamt (von Eiffel entworfen und gebaut)...


...und die Oper.
Außerdem noch die Kathedrale Notre Dame, die von den Franzosen ursprünglich wie das große Vorbild in Paris ohne Turmdächer gebaut, später von den Vietnamesen aber um solche ergänzt wurde.
Auf dem höchsten Gebäude Vietnams haben wir in 260 Metern Höhe ein Bier getrunken und einen tollen Blick auf die Stadt genossen.

Dann sind wir nach China-Town gefahren und haben einen alten chinesischen Tempel und einen Markt besucht.

Montag, 26. Januar 2015

Jurassic Park IV

Ein Ausflug führte uns auf die größte Insel der Halon-Bucht, Cat Ba. Wir sind mit dem Rad zu einem Biobauernhof gefahren und weiter zu Fuß zu einer Höhle gelaufen. 
 
Die Insel bildet eine perfekte Filmkulisse für Jurassic Park.

Mit Urwald bewachsene Berge ragen steil nach oben, Luftwurzeln der Bäume hängen aus mehreren Metern Höhe bis zum Boden...
...und es lebt eine Affenart auf der Insel, die Goldkopflanguren, die es ausschließlich dort gibt.
An den Höhlenwänden hängen versteinerte Meeresschnecken.

Mini-Kreuzfahrt in der Halong-Bucht

Nach 3 Tagen auf See sind wir wieder online und können Euch von unseren Erlebnissen berichten. Die Halong-Bucht gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe und das Besondere sind die fast 2000 bewaldeten Kalksteinfelsen, die aus dem Wasser ragen.

Gefühlt ebenso viele Ausflugsschiffe tummeln sich um die Felsen herum.
Es ist natürlich trotzdem eine atemberaubende Kulisse und nach einem wolkigen Start schien zum Schluss die Sonne.
 
Wir haben ein Ehepaar aus Bad Tölz kennengelernt, mit denen wir uns prächtig verstanden und unterhalten haben. Eine größere Gruppe Spanier hat für den nötigen Radau gesorgt, so dass wir alle gemeinsam unseren Spaß hatten. Das Zimmer auf dem Schiff stand einem Hotelzimmer an Land in nichts nach (man beachte den Fotografen im Badezimmerspiegel).
Bei einem Kochkurs auf dem Schiff haben wir gelernt, wie man Frühlingsrollen zubereitet.
Steffi hat sich gut gemacht (Bildmitte).
Am zweitem Abend gab es ein Barbecue an Deck und insgesamt war die Verpflegung hervorragend, was einem immer wieder in Verlegenheit brachte, mehr zu essen als die längst verlorene Ideallinie es zulässt. Ein erster Ausflug führte uns nach dem Umstieg in Ruderboote zu einem schwimmenden Fischerdorf. Die Zufahrt zum Dorf führt durch ein beeindruckendes Felsentor.

Vietnamesische Geschäftstüchtigkeit

Es gibt in Vietnam keine Supermärkte oder Shoppingcenter, wie wir sie aus Deutschland kennen. Nahezu jede Familie hat ein eigenes kleines Geschäft, wobei das gesamte Warenangebot nicht selten auf ein Fahrrad oder Moped passt.
An geeigneter Stelle wird angehalten und ein kleiner Stand aufgebaut oder eine Decke mit den Waren am Boden ausgebreitet.
Handwerksbetriebe produzieren und verkaufen im eigenen Haus, wie das Beispiel eines Fliesenfachgeschäftes zeigt (Ofensetzer habe ich leider keine gesehen)...
 ...bzw. das Beispiel eines Keramik- und daneben eines Kobflechter-Ladens.
Nicht-Handwerker richten kleine Tante-Emma-Läden, Bekleidungsgeschäfte oder Cafés ein. Wie bereits berichtet, dient das Erdgeschoss als Werkstatt, Laden oder Gastraum, während die Obergeschosse als Wohnräume genutzt werden. Steuern und Gebühren werden nach der Breite des Hauses zur Straßenseite berechnet. Deshalb haben die meisten Häuser (auch in der Provinz) nur die Breite eines Raumes, sind dafür aber tief und hoch. Sieht eigenartig aus, wenn sie einzeln stehen, so als ob man Reihenhäuser bauen wollte und nach einer Reihe aufgehört hat.
Auf unserer Fahrt zur Halong-Bucht habe wir einige Momentaufnahmen beispielhaft für die Geschäftstüchtigkeit der Vietnamesen festgehalten, die wir Euch nicht vorenthalten möchten.
Der Tischler bringt die Türen zur Baustelle.

Der Metallbauer hat Gestelle aus der Verzinkerei geholt.

Der Montageservice ist auch unterwegs...

...und die Zoohandlung benötigt neue Volieren.

Der Dachdecker bringt Bambussparren und Wellasbestplatten zur Baustelle.

Die Hähnchengrillbude braucht Nachschub.

Der Holzhändler wartet auf Kundschaft.
 
Der Bauer bringt den geernteten Mais zum Markt.

Auch der Hochzeitsausstatter ist unterwegs.

Der Steinmetz fertigt Grabmale...

...oder Statuen (je nach Spezialisierung).

Freitag, 23. Januar 2015

Trockene Halong-Bucht

Nach unruhiger Nacht im Zug sind wir morgens halb fünf in Hanoi angekommen. Dort stand uns ein Hotelzimmer zur Verfügung, um uns frisch zu machen, zu frühstücken und zwei Stunden Schlaf nachzuholen. Gegen neun fuhren wir mit dem Auto nach Ninh Binh. Dort stiegen wir auf Fahrräder um...
...und fuhren etwa 10 km bei angenehmen Temperaturen am Fuße der Berge...
...bis zu einem Dorf, wo wir bei einem Bauern zu Mittag aßen.
Die Gegend hier nennt man "Trockene Halong-Bucht", weil die Berge aus einer ebenen, sumpfartigen Landschaft wie aus dem Meer in der echten Halong-Bucht herausragen.
Am Nachmittag ließen wir uns auf einem Boot bis zu einer Höhle rudern und durften dabei die Landschaft bewundern.

Anschließend fuhren wir zu unserem neuen Hotel, in dem wir leider nur eine Nacht bleiben. Es ist wunderschön gelegen, umgeben von Reisfeldern, auf denen die Bauern gerade die jungen Reispflanzen einbringen, mit den Bergen im Hintergrund. Wir wohnen in einem reizenden und liebevoll eingerichteten Häuschen.


Die ganze Anlage ist ein einziger Garten und Fahrräder zur Erkundung der Gegend stehen kostenlos zur Verfügung.
Wirklich zu schade für nur eine Nacht, aber wir genießen es. Morgen geht es für drei Tage auf ein Schiff in der (echten) Halong-Bucht im Südchinesischen Meer.