Die Laoten sind Meister der Improvisation, wenn es um den Transport von Waren und zweckmäßige Konstruktionen geht. Hier ein paar Beispiele:
Ein motorisierter Wasserbüffel:
Eine undefinierte Konstruktion, aber sie fährt:
Steckdosen und Schaltschränke, kreativ verdrahtet:
Eine laotische Werft...
...und eine laotische Motorrad-Werkstatt:
Bambus als Allzweckwaffe, hier zum Abstützen der Deckenschalung:
Zum Abschluss eine neu gebaute Brücke, gerade breit genug für unseren Bus:
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Montag, 2. Januar 2017
Auf der Hochebene
Das Bolavenplateau ragt auf einer Fläche von 10.000 km² etwa
1000m aus der umliegenden Ebene heraus. Es ist vulkanischen Ursprungs und
besitzt ein eigenes Mikroklima mit fruchtbaren Böden. Besiedelt wird es von
verschiedenen Minderheiten der Berg-Lao, unter ihnen die Laven, nach deren
Namen das Plateau benannt ist. Im gesamten Gebiet gibt es kein Gebäude, das vor
1970 errichtet wurde, denn die Amerikaner haben das als Drehscheibe für den
Nachschub der Vietkong dienende Plateau im Vietnamkrieg flächendeckend
bombardiert, entlaubt und zerstört. Unglaublich, wie schnell der Dschungel sich
das Gebiet zurückerobert hat und große Teile der Bergwelt bedeckt.
Auf unserer Fahrt über die Hochebene haben wir an einer
Kaffee- und Teeplantage sowie mehreren Wasserfällen Stopp gemacht. Auf der
Plantage wurden neben Kaffee und Tee Pfeffer, Obst und Gemüse angebaut und
eigene Bienen gehalten.
Elefantensafari
Laos bedeutet übersetzt „Land der tausend Elefanten“. Am
Neujahrstag fuhren wir über staubige Pisten in das ehemals größte
Ausbildungscamp für Wildelefanten, um diese für die Waldarbeit zu trainieren.
Heutzutage dürfen nur noch in Gefangenschaft geborene Elefanten gehalten und
für touristische Zwecke genutzt werden. Wenige Einheimische nutzen ihre
Elefanten noch für die Waldarbeit.
Wir unternahmen einen zweistündigen Ausflug auf den Rücken
einiger Elefanten zum nahegelegenen Bergplateau
Phou Asa. Auf dem Berg befinden sich Reste einer geheimnisvollen Kultstätte
oder frühzeitlichen Wehranlage.
Ich war noch nie in Afrika, aber so stelle ich es mir vor:
staubige Pisten, Dschungelwälder, felsige Plateaus mit Blick auf
steppenähnliche Ebenen und im Hintergrund aufragende Berge. Und doch ist es
Asien, nicht Afrika. Eine aufregende Erfahrung voller Schönheit.
Koloniales Erbe
Die Wasserfälle des Mekong bilden für alle Schiffe eine
unüberwindbare Barriere. Das behinderte vor über hundert Jahren die rasche
Kolonisierung des Nordens durch die Franzosen. Sie bauten deshalb gegen Ende
des 19. Jh. eine Eisenbahnlinie auf den beiden größten Inseln, beginnend
unterhalb und endend oberhalb der Fälle. So konnten nicht nur Waren umgeladen,
sondern sogar ganze Schiffe unterhalb der Stromschnellen verladen und oberhalb
wieder zu Wasser gelassen werden. Reste einer solchen Verladestation, auf denen
die Schiffe mit Seilwinden auf die Schienen bugstiert wurden, sind noch
erhalten. Ebenso erhalten ist die Eisenbahnbrücke zwischen den beiden
Hauptinseln und eine Lokomotive aus der Anfangszeit. Leider haben die
Einheimischen nach Abzug der Franzosen mangels Bildung nichts mit dieser
technologischen Errungenschaft anfangen können. Die Gleise wurden demontiert,
eingeschmolzen oder als Gartenzaun verwendet. Die jetzt schienenlose einspurige
alte Brücke wird als Straße genutzt, ohne Geländer o.ä. Schutzmaßnahmen,
versteht sich. Ein fehlendes Teilstück wurde mit Brettern notdürftig repariert.
Touristen müssen Eintritt bezahlen, um diese Brücke betreten zu dürfen. Keine
Ahnung, wo dieses Geld landet, für die Restaurierung scheint es jedenfalls
nicht verwendet zu werden.
Viertausend Inseln
Am Silvestertag waren wir auf der Inselwelt des Mekong
unterwegs. Der Fluss hat hier seine größte Ausdehnung und ist mehr als 14km
breit. Man kann ihn auf seiner gesamten Breite nicht überblicken, denn er ist
durchsetzt mit tausenden kleinen und großen Inseln, daher der Name Si Phan Done
(viertausend Inseln). In dieser amphibischen Welt leben ca. 70.000 Menschen,
verteilt auf etwa hundert Dörfer. Der Hauptgrund für die gewaltige Ausdehnung
des Flusses an dieser Stelle ist ein natürlicher: Auf insgesamt 10,7 km Breite
stürzt der Mekong etwa 15m in die Tiefe und ist damit mit Abstand der größte
Wasserfall der Welt (was die Breite angeht). Wir sind mit dem Boot durch die
Inselwelt gefahren, haben Natur und Menschen beobachtet und natürlich die
Wasserfälle besichtigt.
Sonntag, 1. Januar 2017
Ein Hauch von Angkor
Vor etwa 1500 Jahren wurden die ansässigen Cham von den Khmer vertrieben, die in der Folge nahe des heutigen südlaotischen Champasak ihre Hauptstadt errichteten. Die heiligen Stätten der Cham am Fuße eines Berges wurden durch die Khmer um prachtvolle Tempelbauwerke, Prozessionsstraßen und große, Barays genannte, Wasserbecken erweitert. Reste dieser ehemaligen Kultstätte sind heute erhalten und werden weiterhin als religiöse Stätte der Buddhisten genutzt. Etwa 200 Jahre später verlegten die Khmer ihre Hauptstadt und gründeten das berühmte Angkor.
Überraschung
Unser Reiseveranstalter hat eine kleine Überraschung für unser Geburtstagskind Dietmar arrangiert. Danke für die vielen Glückwünsche unserer treuen Leserschaft!
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