Wilhelmstal (heute Lushoto) wurde 1900 Sitz eines Bezirksamtes des Deutschen Reichs und damit Verwaltungssitz der gesamten Region. Die Deutschen nannten die Gegend ob der Berge die "kleine Schweiz". Es wurden das Bezirksamt, ein Forstamt, eine Polizeistation, ein Post- und Telegraphenamt und mehrere Wohnhäuser nach deutschem Vorbild gebaut. Heute sind einige der Gebäude erhalten und in Verwendung, z.B. wird das Postamt immer noch als solches genutzt. Der erste Weltkrieg verhinderte die weitere Expansion, ab 1916 hatten die Briten das Sagen, welche nur wenig zur Entwicklung des Ortes beitrugen. Auf einem Bummel durch die Stadt besichtigten wir das koloniale Erbe. Der deutsche Friedhof wird als Sehenswürdigkeit gepriesen, befindet sich jedoch in erbärmlichem Zustand. Nur wenige Steinplatten sind erhalten. Eine Liselott Winzer z.B. wurde keinen Monat alt (siehe Foto). Vor der Kirche übte der Kirchenchor für die sonntägliche Messe. Interessant war das Schlendern über den lokalen Markt. Frisches Gemüse, Fisch, Fleisch und Alltagsprodukte werden angeboten. Zwischendurch huschte ein Ratte über den Weg. Fotografieren ist leider nicht so einfach. Sämtliche staatlichen Gebäude dürfen nicht fotografiert werden, ansonsten muss vor jedem Foto um Erlaubnis gefragt werden. Der Fleischer hat sich zumindest über die Aufnahme gefreut.
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