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Freitag, 12. Januar 2024

Ausflug nach Sansibar

Gestern haben wir spontan einen Ausflug nach Sansibar unternommen. Die Fährtickets ließen sich problemlos online buchen. Während Tansanier umgerechnet 12 US-Dollar in heimischer Währung für die einfache Fahrt in der Economy-Class löhnen, werden dem Ausländer 35$ in harter Währung abverlangt. Möchte man ein bessere Buchungsklasse, kostet das bis zu 100$. Economy-Class war völlig ausreichend, die Schnellfähren sind mit guten Sesseln ausgestattet und bringen einen bequem in gut anderthalb Stunden auf die Insel. Nach einigem Chaos am Terminal legten wir bei Dauerregen (was sonst) verhältnismäßig pünktlich ab. Schon auf halber Fahrt lichtete sich das Grau und ab Mittag hatten wir wunderbares Wetter. 

Bei der Einreise gibt es Kontrollen und einen Stempel in den Pass, damit die Sonderstellung Sansibars hinreichend dokumentiert ist. In der Stadt hat sich seit unserem letzten Besuch wenig verändert. In meinem Blogeintrag vom 29. Dezember 2020 berichtete ich vom eingestürzten House of Wonders, einem Teil des ehemaligen Sultanspalasts. Der Name rührt daher, weil das Gebäude bei Eröffnung in den 1880er Jahren bereits über fließend Wasser und elektrischen Strom verfügte. Bis zum Einsturz galt es als das größte und prächtigste Gebäude der Stadt. Das Drama mit zwei Toten ist nun immerhin mehr als 3 Jahre her und für eine UNESCO-Welterbestätte sollte der Wiederaufbau zügig vonstatten gehen. Stattdessen wurde die einfache Absperrung von damals durch eine massive Wellblechverkleidung ersetzt, welche die Ruine bedeckt. Schön geht anders. Von Bautätigkeit keine Spur. In den Gassen der Stadt herrscht weiterhin geschäftiges Treiben. Ein Besuch auf dem Basar ist vor allem in der Fleisch- und Fischabteilung stets ein Erlebnis. Abgehackte Ziegenköpfe, Vorderläufe und Innereien liegen zur Dekoration (natürlich auch zum Kauf) aus. Ein Mann lief vor uns mit einer Hand voll (unverpacktem) Rinderhirn durch die Fischhalle. Die Fische werden von den Fischern frisch geliefert, in einer kleinen Vorhalle versteigert und anschließend zu Füßen der Kunden zerlegt und verkauft. Herrlich, dieses Gewusel! Wir besuchten anschließend ein altes persisches Bad, das heute als Museum dient, bevor wir über einige, der Stärkung dienenden, Zwischenstationen nach 6 Stunden Stadtbummel zurück am Fährterminal waren. Ich suchte mir einen schönen Platz auf dem offenen Deck und genoss die Rückfahrt.

Wir sind eher mit leichtem Gepäck auf die Fähre



In der Kaffeemühle




Eine Hand voll Hirn






House of Wonders - Hier verwundert nichts mehr



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