Seiten

Samstag, 26. Dezember 2020

Weihnachten in Afrika

Völlig überraschend bezog an Heiligabend ein Gospelchor vor der Hotelveranda Stellung und beglückte uns mit einer einstündigen Darbietung afrikanischer Weihnachtslieder. Das war eine wunderbare Einstimmung auf Weihnachten und es dauerte nicht lange, da war Helene mittendrin.


Freitag, 25. Dezember 2020

Im Busch

Heute hatten wir einen besonderen und unvergessenen Tag bei den Buschmännern. Wir sind aus Asien einiges gewöhnt, aber die Lebensweise dieser Nomaden ist sowas von aus der Zeit gefallen, dass wir aus dem Staunen nicht herauskamen. Das Volk der Hadzabe lebt immer noch als Jäger und Sammler wie zur Steinzeit. Wir besuchten eine Sippe und durften an der Jagd teilnehmen. Wir hatten Mühe, Schritt zu halten. Elegant schlüpften die Jäger durch die dornenbesetzten Akaziensträucher, wo wir uns häufig festliefen. Die Hadzabe jagen mit Pfeil und Bogen, wobei einfache Holzspitzen für Vögel und kleinere Tiere, Eisenspitzen mit Widerhaken für die mittelgroßen Tiere und vergiftete Pfeile für das Großwild benutzt werden. Das Gift gewinnen die Männer in einem Prozess aus Kochen und Trocknen aus einer Baumrinde. Es wirkt erst, wenn es in die Blutbahn gerät.

Als es losging, musste der erste gesichtete Vogel gleich dran glauben. Vom Pfeil im Gefieder verletzt, schleppte er sich noch ein paar Meter, wurde aufgegabelt und stolz präsentiert, anschließend durch einen beherzten Biss ins Genick getötet und ans Reverse gehängt. Und schon ging es weiter. Das nächste Opfer war ein Eichhörnchen, welches sich in eine Felsspalte rettete. Doch so schnell geben die Jäger nicht auf. Durch Stochern und Warten wird das Tier aus dem Versteck getrieben. Aber das Eichhörnchen hatte Glück und entkam beim Fluchtversuch. Weniger Glück hatte das nächste Hörnchen, das in einem Baumstumpf Zuflucht suchte, jedoch nach zehnminütiger Belagerung einem Pfeil erlag. An anderer Stelle hatten die Männer inzwischen ein Galago, auch Buschbaby genannt und zu den Affen gehörig, aufgespürt und erlegt.

Sodann wurde ein passender Rastplatz gesucht, im Handumdrehen Feuer aus dem umliegenden Holz und trockenem Gras entfacht, der Vogel gerupft, während der Galago samt Fell aufs Feuer gelegt wurde. Dreimal wenden und fertig war das Mahl. Ich habe ja schon einiges gegessen, aber das Angebot zum Probieren des halbrohen Affenfleisches habe ich dann doch dankend abgelehnt.

Natürlich durften wir auch mal mit dem Bogen schießen, ernteten jedoch selten Applaus. Interessant war das intakte Zusammenspiel aus Mensch, Tier und Pflanzen. Wir lernten, welche Früchte als Snack für zwischendurch taugen und sahen dem Honigvogel zu, wie er die Jäger bezirzte. Kommen Menschen in des Vogels Nähe, ruft der laut und fliegt in Richtung Wildbienennest. Mit seiner Hilfe finden die Menschen den Honig, ernten ihn und lassen als Dank etwas Honig auf dem Boden für die Vögel zurück. So haben alle etwas davon (bis auf die Wildbienen).

Zurück von der Jagd gab es einen gemeinsamen Freudentanz mit Gesang, den Kleinsten wurde das Eichhörnchen zur Begutachtung herumgereicht und schweren Herzens nahmen wir Abschied aus dem anderen Jahrtausend. Wohlgemerkt, das war kein Museum und Touristennepp, das war echt!

















Donnerstag, 24. Dezember 2020

Glamping

Unsere zweite Nacht verbrachten wir in komfortablen Zelten inmitten der Natur. Das ist schon ein komisches Gefühl, wenn sich das Warzenschwein unter deiner Veranda suhlt, das Gnu nebenan grast und das Zebra über den Poolrand schaut.





 

Leberwürste, die an Bäumen hängen

Neben den majestätischen Affenbrotbäumen fiel uns ein Baum mit besonderen Früchten auf, die an große Leberwürste im Naturdarm erinnern. Tatsächlich heißt dieser Baum Leberwurstbaum. Zurecht, wie wir meinen.


 

Auf der Pirsch

Obwohl wir versuchen, auf unseren Reisen die ausgetretenen Touristenpfade zu meiden, gibt es Dinge, an denen man nicht vorbeikommt. So gehört eine Safari zu Afrika wie der Tannenbaum zu Weihnachten. Der berühmteste Nationalpark Tansanias ist zweifelsohne die Serengeti, dabei bietet das Land viele Nationalparks und jeder hat seinen eigenen Reiz. Wir begannen unsere erste Pirschfahrt im Tarangire-Nationalpark und wurden nicht enttäuscht. Die Tiere kennt man aus Naturfilmen oder dem Zoo, aber sie in freier Wildbahn zu erleben, ist etwas ganz anderes und ein großartiges Erlebnis. Dabei begeistern nicht nur die sogenannten Big five, auch kleinere Tiere sind sehenswert. Warzenschweine zum Beispiel, oder Schakale, Meerkatzen, Perlhühner und Antilopen. Meine Favoriten sind neben den Elefanten die Zebras und Giraffen.







Mittwoch, 23. Dezember 2020

Wie Zuhause

Der Kontakt mit den Einheimischen gestaltet sich unkompliziert. Solange man genügend Devisen einstecken hat, ist man mittendrin. Kleiner Tipp: Das Bleichgesicht in der Mitte bin ich, Steffi ist eh nicht zu übersehen. 


In der Mitte Afrikas

Arusha ist von Kairo genauso weit entfernt wie von Kapstadt. Der große Glockenturm im Zentrum der Stadt markiert diesen Punkt. 


Erste Eindrücke

Auf dem Weg zur ersten Unterkunft sammelten wir erste Eindrücke: Ein bisschen wie Asien, weniger Plastik am Straßenrand (Plastiktüten sind seit 2019 in Tansania verboten), ansonsten buntes Markttreiben und die üblichen Überraschungen, wie diese Brücke mitten auf der Schnellstraße.




Zwei Welten

Der Weg zum Ziel war umständlich: Von Berlin über Wien, Addis Abeba und Sansibar zum Kilimanjaro Airport. Je näher wir dem Ziel kamen, desto voller die Flughäfen.

Flughafen in Europa

Flughafen in Afrika


Auf Abwegen

 

Durch die Einreisesperre nahezu aller asiatischen Staaten mussten wir in diesem Jahr ausweichen. Statt Asien steht nun Afrika auf dem Plan. Wir sind gespannt und haben ein Land gewählt, wo Corona offiziell seit Mai 2020 keine Rolle mehr spielt. Ein Leben wie vor der Krise: maskenfrei und unbeschwert. Wir freuen uns drauf!